Jahrgang 1951, promovierte sich 1981 mit der Arbeit »Reformen in der bäuerlichen Gesellschaft. Studien zum aufgeklärten Absolutismus in der Markgrafschaft Baden, 1750–1790«. 1990 Habilitation an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg mit der Schrift »Von der Wohnungsfrage zur Wohnungspolitik. Die Reformbewegung in Deutschland, 1845–1914«. Seit 2000 Professor für Kultur- und Mediengeschichte an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken. Die Forschungsschwerpunkte liegen in der Sozial- und Kulturgeschichte von Stadt und Land, in der Geschichte von Staatspraxis und Sozial- und Kulturpolitik sowie bei der individuellen, gruppenspezifischen und wissenschaftlichen Wahrnehmung neuer Technologien und Medien. – Redaktionsmitglied und Mit-Herausgeber der »Informationen für moderne Stadtgeschichte« (IMS); Redaktionsmitglied und Mit-Herausgeber der »Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie«; Mit-Herausgeber der »Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung«; Teil-Herausgeber der »Enzyklopädie der Neuzeit« (16 Bde., Stuttgart 2005ff.). Seit Herbst 2004 Erster Vorsitzender der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung e.V. (GSU). – Neueste Publikationen: »Die Zeitschrift – Medium der Moderne / La Presse magazine – un média de l’époque moderne« (Hrsg. mit Manfred Schmeling), Bielefeld 2006; »Die Geschichte des Dorfes: von den Anfängen im Frankenreich zur bundesdeutschen Gegenwart« (mit Werner Troßbach), Stuttgart 2006; »Zentralität und Raumgefüge der Großstädte im 20. Jahrhundert« (Hrsg.), Stuttgart 2006; »Medien im Nationalsozialismus. Deutschland 1933–1945, Italien 1922–1943, Spanien 1936–1951«, Wien/Köln/Weimar 2007.
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Frank Bösch
wurde 1969 in Lübeck geboren. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft an den Universitäten Hamburg und Göttingen promovierte er in Göttingen zum Dr. phil. mit einer Arbeit über »Die Adenauer-CDU«. 1998–2002 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und wissenschaftlicher Assistent an der Universität Göttingen. Hiernach lehrte er als Juniorprofessor für Mediengeschichte am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum, seit April 2007 ist er Inhaber des Lehrstuhles für Fachjournalismus Geschichte am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er legte zahlreiche Publikationen zur Sozial-, Kultur- und Mediengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vor. Zudem bildet die Geschichte Englands einen seiner Arbeitsschwerpunkte. Bösch leitet ein DFG-Projekt über »Mediale Repräsentationen von Kirche und Religion nach 1945«.
Wolfgang Behringer
wurde 1956 in München geboren. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft an der Ludwigs-Maximilians-Universität 1985 in München promoviert mit der Arbeit »Hexenverfolgung in Bayern. Volksmagie, Glaubenseifer und Staatsräson in der Frühen Neuzeit«. 1997 Habilitation an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn mit der Schrift »Im Zeichen des Merkur. Reichspost und Kommunikationsrevolution in der Frühen Neuzeit«. 1998 Ruf nach England und Lehrstuhlvertretung (für Prof. Winfried Schulze) in München, 1999–2003 Lehrstuhl Early Modern European History an der University of York, UK (Nachfolge John Bossy), seit 2003 Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken (Nachfolge Richard van Dülmen). Seit 2003 Leiter der Arbeitsstelle Historische Kulturforschung. 2004–2006 Sprecher des tschechisch-deutschen Graduiertenkollegs »Lebenswelten und Kommunikationsstrukturen in den mitteleuropäischen Gesellschaften vom 16. bis 19. Jahrhundert«. Seit 2008 Dekan der Philosophischen Fakultät. Fachherausgeber für die Bereiche »Kultur und Kommunikation« bei der Enzyklopädie der Neuzeit (16 Bde., Stuttgart 2005ff.). – Letzte Buchpublikationen: »Witches and Witch Hunts. A Global History«, Cambridge 2004; »Kulturelle Konsequenzen der Kleinen Eiszeit« (Hg. mit Hartmut Lehmann und Christian Pfister), Göttingen 2005; »Communication in Historiography«, (Hg.) Sondernummer »German History«, Vol. 24 (2006), Number 3; »Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit zur globalen Erwärmung«, München 2007, 3. Auflage München 2008. – Porträtfoto von Jens Ewen.
Evelin Wetter
Evelin Wetter studierte Kunstgeschichte und Germanistik an der Technischen Universität Berlin; 1993 Studienaufenthalt in Prag; 1998/99 Promotion zum Thema Böhmische Bildstickerei um 1400. Die Stiftungen in Trient, Brandenburg und Danzig (ausgezeichnet mit dem Werner Hauger-Preis des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München); 1999 freiberufliche Tätigkeit für das Domstift Brandenburg im Rahmen der wissenschaftlichen Erfassung des Brandenburger Paramentenschatzes; 2000–2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig im Rahmen des Projekts Die Bedeutung der Jagiellonen für die Kunst und Kultur Mitteleuropas (ca. 1450 – ca. 1550): hier Forschungen zum Thema Spätmittelalterliche Goldschmiedekunst im historischen Königreich Ungarn. Objekt – Überlieferung – Rezeption; von 2002 bis März 2006 Fachkoordinatorin für Kunst- und Kulturgeschichte der Neuzeit am GWZO: Beantragung, Koordination und Leitung der Forschungsprojekte »Bild und Konfession. Funktionen und Konzepte von Bildern im Zeitalter konfessioneller Formierungsprozesse in Mitteleuropa« (VolkswagenStiftung) sowie »Osmanischer Orient und Ostmitteleuropa. Perzeptionen und Interaktionen in den Grenzgebieten« (DFG); seit April 2006 Konservatorin an der Abegg-Stiftung Riggisberg (Schweiz); seit 1999 Lehrtätigkeit an der Technischen Universität Berlin, der Universität Leipzig und der Hochschule der Künste Bern. Forschungsschwerpunkte: Bild- und Schatzkünste des Mittelalters und der Frühneuzeit; Kunsthistoriographie Ostmitteleuropas. Evelin Wetter
Marc Carel Schurr
geboren 1965, studierte Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Romanische Philologie an der Universität Tübingen. Nach seiner Promotion 2001 im Fach Kunstgeschichte an der Universität Fribourg (Schweiz) war er von 2001 bis 2005 Mitarbeiter an einem vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Projekt zur Erforschung der gotischen Baukunst in Europa. Anschließend an die Habilitation 2006 lehrte er als Privatdozent an der Universität Fribourg (Schweiz). Dazu kamen Lehraufträge an den Universitäten Tübingen und Bern, an der ETH Zürich sowie eine Gastprofessur an der Universität Wien (2008−2009). Von 2010 bis 2012 war er ordentlicher Professor für mittelalterliche Kunstgeschichte an der Université Pierre Mendès-France (Grenoble 2). Heute lehrt Marc Carel Schurr an der Universität Strassburg. Seine Forschungsschwerpunkte betreffen die Kunst und Architektur vom 13. bis zum frühen 16. Jahrhundert in Deutschland, Böhmen, Frankreich und Italien.
Christian Freigang
geboren 1959, studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Bibliothekswissenschaften an den Universitäten München, Bonn und Berlin (FU). 1990 wurde er mit einer Arbeit über die hochgotischen Kathedralen von Narbonne, Toulouse und Rodez promoviert. Von 1987 bis 1991 arbeitete er als »Assistant« für ältere Architekturgeschichte an der Ecole d’Architecture der Universität Genf, anschließend bis 1999 als Wissenschaftlicher Assistent am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Göttingen. Er habilitierte sich mit einer Arbeit zu dem französischen Architekten Auguste Perret und der Architekturdebatte in Frankreich im frühen 20. Jahrhundert. Nach einer Tätigkeit als Oberassistent in Göttingen sowie Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Freiburg und Hannover ist er seit 2003 Professor für Kunst- und Architekturgeschichte der Universität Frankfurt/M. Seine mediävistischen Schwerpunkte liegen in der Architektur Frankreichs, Deutschlands und Spaniens sowie der höfischen Kunstproduktion.
Jörg Rogge
Nach dem Studium der Geschichts-, Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Universität Bielefeld war er von 1990–1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Max-Weber-Gesamtausgabe an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (München). Von 1994 bis 2000 war er wissenschaftlicher Assistent für Geschichte des Mittelalters an der Martin Luther-Universität in Halle und der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Nach der Habilitation (2000) war er in Mainz Hochschuldozent; seit 2006 ist er dort akademischer Rat, seit 2011 Akademischer Direktor und (seit 2007) apl. Professor. 2012 war er Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz in Wien.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte Englands und Schottlands im Mittelalter, die Gesellschafts- und Verfassungsentwicklung im Reich, Militär und Gesellschaft im Mittelalter sowie methodische und theoretische Fragen der Geschichtswissenschaft und der historischen Kulturwissenschaften. Er ist Sprecher des Forschungsschwerpunktes »Historische Kulturwissenschaften« an der Universität Mainz, Vorstandsmitglied der »International Society for Cultural History«, Mitglied im Kuratorium für vergleichende Städtegeschichte (Münster), Mitglied in der philosophisch-kulturhistorischen Klasse der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Salzburg) und Member of the Editorial Board of »Cultural History. Journal of the International Society for Cultural History«. Er hat Monographien zur Geschichte der Wettiner, über die Herrschaftsweitergabe und Familienorganisation im Hochadel, über das politische Selbstverständnis des Augsburger Stadtbürgertums sowie zur Wahl und Weihe der deutschen Könige im Mittelalter verfasst und ist u. a. Mitherausgeber der Reihe »Mainzer Historische Kulturwissenschaften«.
Cordula Nolte
studierte Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte und widmete sich seither in Forschung und Lehre dem Arbeitsgebiet Mittelalterliche Geschichte – zunächst als Mitarbeiterin eines Forschungsprojekts über Frauen in Spätantike und Frühmittelalter an der Freien Universität Berlin, dann als Assistentin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, seit 2004 als Professorin an der Universität Bremen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Früh- und Spätmittelalter und berühren die Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte ebenso wie die Alltagsgeschichte, die Sozialgeschichte der Medizin und die Historische Familienforschung. Charakteristisch für ihre Studien sind insbesondere eine geschlechtergeschichtlich ausgerichtete Perspektive und ein interdisziplinärer Ansatz, der die Nachbarwissenschaften wie Literaturgeschichte, Kunstgeschichte und Archäologie einbezieht. Cordula Noltes derzeitige Forschungen gelten dem gesellschaftlichen Umgang mit körperlich, geistig oder seelisch beeinträchtigten, gebrechlichen, versehrten und »behinderten« Menschen im Mittelalter. Mit einem interdisziplinären Team möchte sie eine Disability History der Vormoderne erarbeiten.
Andreas Bihrer
wurde 2003 mit einer Arbeit zum Konstanzer Bischofshof im Spätmittelalter promoviert und habilitierte sich im Jahr 2010 zu Kontakten zwischen dem ostfränkisch-deutschen Reich und England im Frühmittelalter. Er war Assistent am Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (1999–2005) sowie Akademischer Rat am Historischen Seminar der Universität Freiburg (2005–2012). Zudem nahm er Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Greifswald und Heidelberg wahr. Seit dem Wintersemester 2012 ist er Professor für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die Themen Kulturkontakte, Mobilität, Exil, Heiligenverehrung, Historiographie, Höfe und Residenzen, Klerikerkultur, Stadtgeschichte sowie Attentate im Mittelalter.